Meine Gedanken kreisen herum, und da ich grad einen englischen Film gesehen hab, wäre dieser Eintrag fast englisch geworden.

Die Gedanken liefen in den letzten Wochen auf Hochtouren. Vor allem aber einer: wie stark ist die Bindung zwischen denen, die wir lieben und uns selbst? Können diese Verbindungen zu Fesseln werden und relativiert der Tod eines geliebten Menschen die erfahrenen Niederlagen und Tiefschläge? Der Tod lässt uns vieles vergessen, Dinge überdenken und wir beginnen eben, Erlebtes unter einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Warum das so ist, weiß ich nicht. Die Gedanken kreisen eben.

Manchmal wehrt man sich, die Dinge so zu akzeptieren wie sie sind – so schmerzhaft sie auch sein mögen.

Jeden Tag genießen hört sich leichter an, als es ist. Traurigkeit mischt sich dazu, wenn man Dinge bewusster erlebt - aus welchem Grund auch immer.
Und immer wieder die Zeit, die uns davonläuft und uns einen Strich durch die Rechnung macht. Oft spät kommt die Erkenntnis, dass man sich die Zeit nehmen hätte sollen und manchmal ist es zu spät.

Altes und Neues in diesem Jahr - manches zum Ersten Mal in dieser Form, anderes vielleicht nicht mehr wie bisher.

Ungemütliche Gedanken haben die Eigenschaft immer dann aufzutauchen, wenn man sie am wenigsten braucht.

Wie ist das mit den Dingen, die wir uns vornehmen? Was wird im Endeffekt daraus? Die rosarote Brille herunterzunehmen ist schwierig, aber es wird belohnt. Mit der Sicht auf Dinge, wie sie wirklich sind.

Komisch, nach nur etwas mehr als einer Stunde in einem anderem Land anzukommen.
Hohe Luftfeuchtigkeit, Sonne und ein ganz anderer Geruch der Luft.

Mit dem Bus von Girona nach Barcelona, und das war wie auf einmal am richtigen Platz sein - seit langem. Ohne jegliches Problem ins Spanische zu wechseln, von Leuten trotz Gepaeck und Fotoapparat nicht als 'Tourist' wahrgenommen zu werden ist eine sonderbare Erfahrung. Schwuel, drueckend liegt irgendetwas ueber der Stadt, das ich nicht genau zuordnen kann.

Erstaunlich auch, dass ich mich ohne Probleme sofort wieder zurechtgefunden habe - Passeig de Gracia, ab in den Zug (note fuer Alli: Zuege in Spanien kosten fast nix, sind puenktlich und es gibt keine doofen Schaffner. Du loest Dein Ticket, steigst ein und das war's.)

Kurz nach 22 Uhr bin ich dann in Calafell angekommen, mit Empfangskomitee Onkel + Cousinen. Beim Haus angekommen: Riesenhallo: Spanier, Italiener, Franzosen - Mischung komplett. Spaetes Abendessen mit der Familie, cafe con leche auf der Terrasse vor den Palmen und dem Pool. Einmalig soweit.

Komisch auch, im Flieger Leute zu sehen, die die Hand auf den Oberschenkel des anderen legen - beruhigen, als ob sie sagten: ich bin da, wir fahren gemeinsam.

Obwohl ich fast 1.700 Kilometer von zu Hause entfernt bin, ist meine Seele noch daheim. Das ist beim Fliegen so, glaub ich zumindest. Der Koerper kommt an, die Seele braucht noch. Oder haengt meine Seele noch irgendwo dazwischen?